Martin Luther: Meine Hoffnung

 

Martin Luther: Meine Hoffnung

Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit

unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen.

Wenn ich nicht glauben darf, dass Gott mir um Christi willen

dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir.

Ich muss verzweifeln.

Aber das lass ich bleiben.

Wie Judas an den Baum hängen, das tu‘ ich nicht.

Ich hänge mich an den Hals und Fuß Christi wie die Sünderin.

Ob ich auch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest.

Dann spricht er zum Vater: Dieses Anhängsel muss auch durch.

Er hat zwar nichts gehalten und alle deine Gebote übertreten, Vater,

aber er hängt sich an mich. Was will’s! Ich starb auch für ihn.

Lass ihn durchschlupfen.

Das soll mein Glaube sein.