Menschen, die von Ferne schemenhaft das Göttliche erkennen, gleichen Wanderern, die aus weiter Ferne Konturen eines Schlosses auf dem Gipfel eines eindrucksvollen Bergmassives wahrnehmen. Sie können nicht recht unterscheiden, ob es eine gewaltige Felsformation oder ein Gebäude ist. Wie bedauerlich, wenn sie sich nicht anziehen lassen würden, um das fast nur zu Erahnende näher in den Blick zu bekommen! Wie schade wäre es aber auch, wenn sie zu Füßen des Berges die Mauern und Türme des Schlosses nur bestaunen würden, ohne durch das Tor einzutreten in die Außenhöfe der gewaltigen Anlage. Erst recht wäre es schade, wenn sie nicht auch Lust bekämen, in die Gebäude selbst hinein zu kommen. Vor allem wäre es wirklich unverzeihlich, wenn sie die Gelegenheit nicht wahrnehmen wollten, mit dem Schlossherrn selbst ins Gespräch zu kommen.
Niedergeschrieben von dem jüdischen Religionsphilosophen Maimonides
( 12. Jh.). Diese Geschichte kann ich leider nicht belegen.